Zu Tisch!
Studierende gestalten neue Ess-Rituale.
Projekt: «Zu Tisch!»
Frisch und anders: Studierende des Bachelor-Lehrgangs «Art Education» an der Zürcher Hochschule der Künste thematisieren die Kultur des Essens, indem sie Objekte, Situationen und Rituale rund ums Essen untersuchen. So entwerfen sie beispielsweise ganz andere Gedecke und Tische oder inszenieren alternative Formen des gemeinsamen Essens, sei es, um die Kommunikation zu fördern oder sie zu blockieren, um Ess-Rituale zu ironisieren oder neue Möglichkeiten der gemeinsamen Nahrungsaufnahme zu erfinden. Der Abschluss des Projektes ist jeweils ein festlicher Anlass: Die Studierenden bewirten geladene Gäste und stellen ihre Arbeiten auf die Probe.
Die folgenden vier Beispiele zeigen, wie sich Essen auch ganz anders geniessen lässt.
Dozierende: Vera Franke (Konzept und Projektleitung), Stefan Wettstein, Marie-Theres Huber, Andreas Hofer, Serge Lunin, Dodó Deér
Projekt «terra bite»
«Biologisches» Essen ganz direkt: Vier Gedecke werden mit Trouvaillen aus der Natur umgestaltet und die Speisen darauf abgestimmt. Den vier geladenen Gästen werden kleine Köstlichkeiten serviert, dazu wird Wein ausgeschenkt. Die Inszenierung ist in die Themen «Haar und Wolle», «Pflanzen, Rinde und Pilz» sowie «Federn und Eierschale» gegliedert.
Studierende: D. Seccia, P. Fellmann, P. Good, M. Gubler
Projekt «Meet to eat»
Ein ironischer Kommentar zur heutigen (manchmal fehlenden) Tischkultur und gleichzeitig ein Versuch, das Essen vor dem Computer aufzuwerten. «Meet to eat» ist das Konzept für ein interaktives Ess- und Treffportal. Ein spezielles Accessoire von «Meet to eat» ist ein Tastaturaufsatz, der das Essen auf dem Laptop ermöglicht. Der Computer wird so zum integrierten Bestandteil der Mahlzeit und ermöglicht eine neue Form der gepflegten Tischkultur. Via Internet kann man sich den Gesprächspartner aussuchen und zusammen das «gemeinsame» Mahl geniessen.
Studierende: M. Aeberhard, A.Henssler, A. Mischler, A. Rudin
Projekt «TransforMaTion»
Täglich sitzen und essen wir gemeinsam am Tisch, die Sitzordnung ist festgelegt, jeder isst aus dem eigenen Teller. Was passiert nun, wenn dieses Ritual verändert wird? Wenn wir einmal nicht am Tisch, sondern im Tisch sitzen? In der Tischplatte befinden sich drei Löcher, die drei geladenen Gäste essen ein dreigängiges Menü, und die Gedecke werden nach jedem Gang neu arrangiert.
Studierende: E. Engeli, F. Hugelshofer, C. Brunner
Projekt «Zeitreise»
Die Studierenden entführen ihre Gäste auf eine Zeitreise, die in der Zukunft beginnt und bis in die ferne Vergangenheit der Antike zurückreicht. In ihrer Vision von der Zukunft werden wir unser Tischgedeck umgehängt am eigenen Körper tragen. Die Gegenwart wird repräsentiert durch eine Mischung von Sushi-Lokal und Gedeck im Flugzeug.
Im Zeitalter der Industrialisierung isst man aus Dosen ab Fliessband, im Mittelalter von Hand aus einem irdenen Topf und in der Antike lustvoll im Zelt unter einem Baldachin.
Anmerkung
Studenten: D. Seccia, P. Fellmann, P. Good, M. Gubler, M. Aeberhard, A. Henssler, A. Mischler, A. Rudin, E. Engeli, F. Hugelshofer, C. Brunner
Dozenten: Vera Franke (Konzept and Projektleitung), Stefan Wettstein, Marie-Theres Huber, Andreas Hofer, Serge Lunin, Dodó Deér.
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