Zuckerbeil
Metall
Der moderne Mensch, der an in Schachteln wohlgeordneten Würfelzucker oder feinkörnigen Zucker gewöhnt ist, mag sich über diese Zuckeraxt aus dem 19. Jahrhundert wundern. Bis zur Erfindung des Würfelzuckers durch den Tschechen Jacob Kristof Rad (1799–1871) im Jahr 1843 war das Zuckerbeil für Hausfrauen unverzichtbar.
Der damals in Europa auf dem Markt erhältliche Zucker hatte sehr oft die Form eines konischen Zuckerhuts, der von den Venezianern im 15. Jahrhundert erfunden wurde. Da dieser gepresste Zucker sehr hart war, wurde zum Zerkleinern ein Metallbeil benötigt. Das Museumsbeispiel misst ca. 30 Zentimeter und liegt gut in der Hand. Die abgerundeten Klinge am Ende dient zum Abschlagen grosser Stücke und der flache, viereckige Teil, der einem Hammerkopf ähnelt, zum Zerkleinern der Stücke. Das Zuckerbeil kann aber auch nur die Form eines Hammers bzw. einer Pike oder einer Zange haben.